Smalltalk lernen

Beim Smalltalk ist es wie beim Flirt: Dem ersten Satz haftet oft ein mythisches Fanal an – als gäbe es danach keine Höhepunkte mehr. Stimmt nicht! Eine lockere Konversation zu führen, ist ein ebenso wichtiger Erfolgsschlüssel wie lernbar. Die Kunst des leichten Plauderns gelingt vor allem durch clevere Fragen, positive Themen und inspirierende Einstiege und Eisbrecher. Alle Tipps und Beispiele, wie Sie in Zukunft besser smalltalken und typische Smalltalk vermeiden…

8. Smalltalk beenden

Nicht immer hat man das Glück, einen geistreichen Gesprächspartner zu finden. Dann wird das Plaudern zur Qual und die Suche nach einem Helden-Notausgang unumgänglich. Viele versuchen, höflich zu bleiben oder haben Angst, ihr Gegenüber zu kränken. Keine Sorge: Es gibt elegante Auswege und Ausstiege…

Entschuldigen

Die einfachste Methode, einen Smalltalk zu beenden: Entschuldigen Sie sich, dass Sie gerne noch mit anderen Gästen plaudern möchten. Natürlich nicht schon nach 30 Sekunden. Ein, zwei Takte sollten Sie Ihrem Gegenüber zuhören. Wichtig nur: Verzichten Sie auf jede Begründung. Die wirkt immer wie ein Schuldbekenntnis.

Versprechen

Damit der Abgang weniger abrupt wirkt, können Sie mit einem Versprechen enden. Beispiel: „Ich würde mich freuen, wenn wir in Kontakt bleiben. Wenn Sie mir Ihre Karte geben, melde ich mich bei Ihnen.“ Halten Sie aber auch Ihr Wort und melden sich!

Vorstellen

Eleganter können Sie sich aus der Affäre stehlen, indem Sie Ihrem Gegenüber einen alternativen Gesprächspartner vorstellen und beide miteinander bekannt machen. Charmanterweise ist das nicht irgendwer, sondern jemand, von dem Sie glauben, dass er mit Ihrem Gesprächsgenossen harmoniert.

Retten

Für Schauspieltalente eignet sich die Methode Überraschungsgast: Merken Sie unvermittelt auf und stellen Sie auf dramaturgisch hohem Niveau fest, dass gerade jemand gekommen ist, mit dem Sie unbedingt sprechen müssen – „eine wirklich wichtige Sache…“ Bitten Sie um Verständnis – und weg sind Sie. Nicht gerade eine 6,0 in Sachen Höflichkeit, aber ein guter Grund. Für Gentleman mit weiblicher Begleitung gibt es die Variante „Held“: „Ich sehe gerade, meine Partnerin/Freundin/Frau steckt in Schwierigkeiten. Bitte entschuldigen Sie mich, Sie gab mir ein Signal, sie aus der Situation zu retten…“

Irritieren

Nur weil Sie beim Smalltalk an einen Profilneurotiker geraten sind, heißt das nicht, dass Sie keinen Spaß haben dürfen. Verunsichern Sie ihn, indem Sie ihn immer wieder unterbrechen, um gleich darauf völlig aus der Luft gegriffene Anekdoten zu erzählen, Motto: „Das erinnert mich an meinen letzten Mallorca-Urlaub…“ Oder stellen Sie regelmäßig Rückfragen bei denen Sie ihn kategorisch missverstehen. Schon bald wird ER derjenige sein, der das Gespräch beenden will.

Thema wechseln

Ihr Gegenüber ist langweiliger als Toast und hat Superkleber zwischen den Zähnen? Dann wechseln Sie das Thema – und zwar möglichst hörbar zu einem Inhalt, der Ihre Nachbarn interessieren könnte. Wenn Sie Glück haben, beteiligen die sich schon bald am Gespräch – und Sie sind raus.

Wenn nichts davon klappt, hilft das Motto jeder guten Smalltalk-Party: Prosten Sie dem Zeitgenossen mit Maulsperre zu und sagen Sie: „Ich glaube, es wird von uns erwartet, dass wir auf dieser Party zirkulieren.“ Und tschüss! Ansonsten halten Sie es mit der Moderator-Legende David Letterman: „Smalltalk ist die Kunst, an Wichtiges zu denken, während man Unwichtiges sagt.“